In Indien sind rund 90 Prozent der Erwerbsbevölkerung Teil der Schattenwirtschaft. Dazu gehören Räucherstäbchen, von denen die überwiegende Mehrheit keinen formellen Arbeitgeber hat, sondern Rohstoffe von einem Großhändler kauft, der dann das fertige Produkt zurückkauft. Neben dem Einkommen weit unter dem Mindestlohn führen Räucherstäbchen ihre Arbeit oft unter dunklen, beengten Verhältnissen zu Hause mit langen Arbeitszeiten durch. Die Self Employed Women es Association (SEWA) Indiens hat jedoch gezeigt, dass Beharrlichkeit alles möglich macht. SEWA wurde 1972 gegründet, aber erst 2009 als nationale Gewerkschaft anerkannt und ist zu einer Kraft geworden, mit der im informellen Sektor zu rechnen ist. Probleme wurden durch den demografischen Wandel verursacht, der zu einer alternden Bevölkerung geführt hat, in der ältere Arbeitnehmer nicht ohne weiteres durch junge Menschen ersetzt werden können. Die Sozialpartner verhandeln über Themen wie die Bereitstellung gering qualifizierter und qualifizierter Arbeitsplätze sowie flexible Arbeitszeitmodelle, die die Altersstruktur und den demografischen Wandel berücksichtigen. Im Mai 2012 unterzeichneten die Sozialpartner der deutschen Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg einen neuen Tarifvertrag. Die Beschäftigten in der Industrie erhalten Lohnerhöhungen, und die Vereinbarung sieht auch neue Regelungen für Leiharbeitnehmer und Auszubildende in metallverarbeitenden Betrieben vor. Sie hat eine Laufzeit von 13 Monaten und dient als Pilotvereinbarung für andere Regionen.
Ende desselben Monats wurde außerdem eine gesonderte Vereinbarung über Leiharbeitnehmer in der Branche geschlossen. Während der Einsatz von Leiharbeitnehmern beispielsweise durch einen Betriebsvertrag eingeschränkt werden kann, können andere Flexibilisierungsmaßnahmen bei der Vergütung eingeführt werden, wie die Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden für einen begrenzten höheren Anteil der Arbeitnehmer. Wenn Leiharbeitnehmer nicht die gleichen Löhne und Arbeitsbedingungen wie Dauerbeschäftigte genießen, kann der Betriebsrat dagegen einwenden, dass sie in Zukunft eingesetzt werden. Die neue Vereinbarung tritt am 1. November 2012 in Kraft und läuft bis 2017. Es soll auch als Pilotvereinbarung für andere Sektoren dienen. So haben die VGZ und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) im Juni 2012 eine ähnliche Vereinbarung für Leiharbeitnehmer in Chemieunternehmen geschlossen. Die Chemische Vereinbarung hat die gleiche Laufzeit wie die in der Metallindustrie und Ergänzungen werden auch in fünf Schritten bezahlt werden. Die Skala reicht jedoch von 15 % bis 50 % für die Gehaltsstufen 1 und 2 und von 10 % bis 35 % für die Gehaltsstufen 3 bis 5. Der Tarifvertrag betrifft rund 900.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg.
Der Tarifvertrag sieht vor, dass Unternehmen, die gezwungen sind, von diesen Optionen abzuweichen, abweichen. Befindet sich ein Unternehmen in ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten, soweit sein Beschäftigungsniveau beeinträchtigt wird, ist es nicht verpflichtet, diese Klauseln für Lehrlinge einzuhalten. Dasselbe gilt, wenn persönliche Gründe eine weitere Anstellung eines Lehrlings rechtfertigen. Im ersten Fall muss der Betriebsrat der Verzögerung zustimmen, im zweiten falles muss nur die Geschäftsführung zustimmen. Darüber hinaus würden die Parteien dafür sorgen, dass kein Arbeitnehmer Gebühren für seine Beschäftigung in Rechnung stellt, dass kein Arbeitnehmer entlassen werden kann, weil er einen Arbeitslieferanten in Anspruch nahm, und dass alle Unterauftragnehmer automatisch Vertragsparteien der Vereinbarung werden.