Die spanische Berufsausbildung verfügt auch über ein duales Bildungssystem mit dem Namen Formacion Profesional Dual, obwohl nicht alle Berufsschulen darüber verfügen können. [28] Das Schulabschlusszeugnis, das Sie für den Beginn einer Berufsausbildung benötigen, hängt von Ihren beruflichen Ambitionen und dem von Ihnen gewählten Berufsausbildungsstudium ab. Wenn Sie Ihren Schulabschluss aus Ihrem Heimatland erworben haben, sollten Sie ihn zunächst in Deutschland anerkennen lassen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Kapitel “Beglaubigte Kopien”. Am www.ausbildung.de www.azubi.de/ und der Job-Suchmaschine der IHK können Sie nach einer Ausbildungsstelle suchen. Die planet-beruf.de ermöglicht es Ihnen, in der Nähe Ihres Wohnortes nach einer Ausbildungsmöglichkeit zu suchen. Die allgemeine und berufliche Bildung fällt in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten, aber der europäische Binnenmarkt macht eine gewisse Zusammenarbeit im Bildungsbereich zwingend erforderlich, auch im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Der “Kopenhagen-Prozess”, der auf der offenen Methode der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten beruht, wurde 2002 ins Leben gerufen, um dazu beizutragen, die berufliche Aus- und Weiterbildung für Lernende in ganz Europa besser und attraktiver zu machen. Der Prozess basiert auf einvernehmlich vereinbarten Prioritäten, die regelmäßig überprüft werden. Ein Großteil der Tätigkeit wird vom Cedefop, dem Europäischen Zentrum für die Förderung der Berufsbildung, überwacht.
Die berufliche Weiterbildung in Unternehmen betrifft Ausbildungsmaßnahmen oder Tätigkeiten, deren vorrangiges Ziel der Erwerb neuer Kompetenzen oder die Entwicklung und Verbesserung bestehender Kompetenzen sind. Die berufliche Weiterbildung in Unternehmen muss zumindest teilweise vom Unternehmen finanziert werden und sollte Personen betreffen, die im Unternehmen beschäftigt sind (entweder diejenigen mit einem Arbeitsvertrag oder solche, die direkt für das Unternehmen arbeiten, wie unbezahlte Familienarbeitskräfte). Personen, die einen Lehr- oder Ausbildungsvertrag haben, sollten für die berufliche Weiterbildung nicht berücksichtigt werden. Die Ausbildungsmaßnahmen oder -aktivitäten müssen im Voraus geplant und mit dem besonderen Ziel des Lernens organisiert oder unterstützt werden. Zufälliges Lernen und berufliche Erstausbildung (IVT) sind ausdrücklich ausgeschlossen. Die meisten Berufsoberschüler besuchen weiterhin den Tertiärbereich; 2007 wechselten 43 % auf die Junior Colleges und 25 % auf die Universität. Im Tertiärbereich wird die berufliche Aus- und Weiterbildung in den Junior Colleges (zwei- und dreijährige Studiengänge) und an fachhochschulelichen Hochschulen angeboten. Die Ausbildung an Junior Colleges und in zweijährigen Studiengängen an polytechnischen Hochschulen führt zu einem Industrial Associate Degree.
Die Polytechnika bieten auch einjährige Programme für Handwerker und Handwerksmeister sowie Kurzstudiengänge für Arbeitnehmer an. Die Voraussetzungen für die Zulassung zu diesen Einrichtungen sind im Prinzip die gleichen wie im übrigen tertiären Sektor (auf der Grundlage des Kollegscholastic Aptitude Test), aber Bewerber mit beruflichen Qualifikationen haben im Zulassungsverfahren Vorrang. Die Junior Hochschulen haben aufgrund der Nachfrage rasch zugenommen und 2006 rund 27 % aller Studierenden im Tertiärbereich eingeschrieben.
